Topic outline

  • Die nachfolgende Webseite kann auch nützlich sein, wenn man bereits mit Pflanzen beschäftigt ist und wieder mal einen neuen Begriff auf einer Anweisung liest.

    Webseite Gärtner Latein von A-Z

    Zur Erklärung der Begriffe im Gärtnern.

    Grundwissen für (Nutz) pflanzen.

    Nicht nur in Fachbereichen wie Medizin oder Politik gibt es spezifische Begriffe oder so etwas wie eine Fachsprache. Hier gibt es eine kleine Einführung und Erläuterung dieser Garten Begriffe.

    Einjährig, zweijährig, mehrjährig? Wie alt werden Pflanzen?

    Es gibt einjährige, zweijährige und mehrjährige Pflanzen. Dieses Grundwissen braucht man für den Nutzgarten. Nicht nur für die Ernte, sondern auch für die Samen, außerdem wachsen diese Pflanzen unterschiedlich, das ist der Lauf der Dinge.

    Mit Einjährigen werden kurzlebige Pflanzen bezeichnet, die innerhalb einer Vegetationsperiode, meist vom Frühjahr bis Herbst, keimen, blühen, fruchten und schließlich absterben, erläutert das Blumenbüro.

    Anders als der Name es erahnen lässt, schließen auch Zweijährige ihren Lebenszyklus innerhalb von zwölf Monaten ab, erklärt das Blumenbüro. Fenchel, Fingerhut, Kümmel und Lauch keimen bereits im Herbst und wachsen klein heran, formen oft eine Blattrosette und sterben im Winter aber oberirdisch ab. Im Frühling haben sie den Vorteil von bereits angelegten Blätter und treiben aus. Deren Entwicklung geht also über zwei Kalenderjahre, daher auch ihre Bezeichnung: Einjährige werden im Frühjahr, Zweijährige im Spätsommer gesät.

    Mehrjährige Pflanzen.

    Die ältesten Bäume bei uns in Deutschland sind Eichen, Eiben und Linden mit etwa 1000 Jahren – das normale Lebensalter von Bäumen in Mitteleuropa liegt bei 300 bis 600 Jahren. Ausdauernde Pflanzen sind Gräser, Bäume, Tulpen, Krokusse oder Löwenzahn. Sie haben eine höhere Lebenserwartung. Viele von ihnen überstehen den Winter, indem sie die gesammelte Energie lagern in Wurzeln, Zwiebel oder Rhizome in den Boden. Diese Energie-Speicher überleben und treiben im Frühjahr neu aus, und das viele Jahre lang.

    Egal, ob ausdauernd, mehr- oder einjährig – Pflanzen sind sehr widerstandsfähig und brauchen zum Leben nur wenige Dinge: Wasser, Nährstoffe und Luft. Wenn eine Pflanze kein Wasser bekommt, knickt sie langsam ein und fällt in sich zusammen. Sie welkt und die Blätter fallen ab. Doch das heißt noch lange nicht, dass sie abgestorben ist. Oft kann sie weiterleben, wenn sie wieder Wasser bekommt. Es ist deshalb nicht so leicht, den Tod einer Pflanze festzustellen. Von außen kann man das meist nicht sehen. Das kann man nur unter dem Mikroskop feststellen. Oder man gießt sie und wartet ab, ob sich wieder neue Blätter bilden.

    Meine Erfahrung? Eine Grünkohlpflanze überlebte 8 Winter, verholzte zwar, aber es gab jedes Jahr frische Blätter. Rhabarber kann auch so alt >5 Jahre werden. Wenn der zu groß/alt wird kann man ihn im Anfang vom Herbst teilen und so die Teile einen neuen Anfang an anderer Stelle gewähren.


  • Namen

    Jede Pflanze hat einen botanischen Pflanzennamen in Lateinisch. Diese weltweit standardisierte Benennung gibt es seit dem 18. Jahrhundert, als Carl von Linné das System der "binären Nomenklatur" einführte, also der Doppelnamen. Seither erhalten manche Pflanzen auch Namen, die auf ihre Entdecker oder berühmte Naturforscher zurückgehen: die Humboldtlilie (Lilium humboldtii) etwa wurde nach Alexander von Humboldt benannt. Er setzt sich aus bis zu drei Worten zusammen: Das erste steht für die Gattung. Diese spaltet sich in diverse Arten auf, der zweite Begriff und wird meist kursiv geschrieben. Der dritte ist der Sortenname, er steht in der Regel zwischen zwei einfachen Anführungszeichen.

    Beispiel: Johannis Beerenstrauch: Ribes nigrum, Ribes rubrum, Ribes sativa. Gattung Ribes, Art Schwarz, Weiß oder Rot, der dritte(letzter) Teil besagt mehr über die Sorte oder Eigenschaften

    Ribes rubrum ‘Rosetta‘ ist eine rote, die ertragreich ist, spät Früchte gibt

    Ribes rubrum ‘Junifer‘ ist eine rote, mittel/spät Früchte gibt die süßsauer sind

    Ribes rubrum ‘Detvan`ist eine rote, mit großen süßen Beeren, unempfindlich gegen Regen

    Eigenschaften: Die botanischen Namen vieler Pflanzen verraten bereits, was sie so können, erläutert der Bund deutscher Baumschulen. Repens stehe für kriechend und scandens für kletternd. Manche Arten sind fragans, duften also. Aromaticus erklärt sich quasi von alleine. Von Pflanzen mit dem Namen olidus oder emeticus sollte man Abstand nehmen, sie stinken oder lösen Erbrechen aus.

  • Das Vermehren : Beim Begriff F1-Hybrid wird die erste Generation Pflanzen nach einer Kreuzung zwischen Eltern verschiedener Arten oder Unterarten verstanden. Das wird gemacht wegen gute Eigenschaften die vererbt werden sollen. Z.B. Wachstum oder größere Früchte. Hybridzüchtungen (= F1 Hybriden)

    Tochtergeneration einer Inzuchtpflanzung z.B. Hybrid Mais – großer Ertrag, Nachteile, mehr Wasserverbrauch, hoher Nährstoffbedarf, Krankheitsanfälligkeit – Einsatz von viel Pestiziden

    Deswegen bekommt jeder den Tipp: Kein Saatgut aus F1 Hybriden kaufen!

    Die F1 Samen geben andere Eigenschaften weiter oder sind steril und kann man mit den Samen nix anfangen!

    Vermehrung bei Pflanzen

    Generative : durch Samen, eine neue Generation entsteht durch eine Mutter- und eine Vaterpflanze

    Vegetative : Ableger, Absenker, Steckling, Rissling, Wurzelstock teilen.

    Gemüsepflanzen die man vorwiegend vegetativ vermehren kann:

    Kartoffel, Knoblauch, Etagenzwiebel, Schnittlauch, Meerrettich, Minzen, Spargel, Schalotte und Rhabarber(Rhizome).

    Stecklinge:



    Ableger: Clematis vermehren

    Pflanzensamen

    Sie werden von Pflanzen angelegt zur Erhaltung der Spezies, die Möglichkeit der Bildung nächster Generationen, also Produkt der Fortpflanzung und Vermehrung.

    Samen sind in mehreren Bereichen wichtige Produkte, nicht nur für Menschen als Nahrung oder als Anfang unserer Pflanzen im Garten. Schon in Hieroglyphen vom alten Ägypten kann man Pflanzen, Landwirtschaft und Ernte erkennen. Kenntnisse über Pflanzen/Samen wurden weiter gegeben in Klosterwerke im Mittelalter und Paläontologen forschen noch immer mit Samen aus der ganz weite Vergangenheit.

    Die eigene Ernte von Samen lohnt sich: man kann sicher sein, dass die Pflanze aus Samen hochgezogen am Standort gut gedeiht und angepasst ist. Man muss zur Ernte den guten Zeitpunkt erwischen und darauf achten, dass die Samen reif sind.

    Für eigner Ernte spricht:

    • Gut an das regionale Klima und Bedingungen angepasstes Saatgut
    • „Lokalsorten“ wachsen besonders leicht in jenem Gebiet in dem sie entstanden sind, dadurch robuste, krankheits- und schädlingstolerante Pflanzen
    • Vielfalt bleibt erhalten, Erhaltung alter Kultursorten
    • Hohe Beikraut-toleranz
    • Gute Erschließung natürlicher Nährstoffquellen, Wurzel- und Blattmasse stehen im richtigen Verhältnis zueinander
    • Sicherheit, dass keine F1 Hybriden oder Gentechnik eingesetzt wurde
    • keine Unterstützung großer Firmen mit Monopolstellung
    • Sicherer Erträge auch bei ungünstigen Faktoren
    • Lange Ernteperioden
    • Kostenersparnis durch eigene Vermehrung, die Natur produziert Samen im Überfluss
    • Freude am Sammeln nicht nur für Selbstversorger

    anbauhinweise: Saatgut

    Schaut man sich während des fortgeschrittenen Jahres im Garten um, mag es sein, dass man ab und zu den richtigen Erntezeitpunkt für die Samen verpasst hat. Der Zustand der Reife ist erreicht, wenn die Pflanze die Samen freiwillig hergibt, die Samen kapseln leicht aufgehen. Doch auch mit geschossenem oder zu großem Gemüse wie z.B. Zucchini lässt sich noch etwas anfangen. Bei fast allen Gemüsearten geschieht Vermehrung über die Samen, aber auch über Ableger wie bei Erdbeeren. Um gesunde Samen zu züchten ist eine gewisse Anzahl von Pflanzen erforderlich damit keine Inzucht entsteht.

  • Mit Selbstbefruchtern geht es am einfachsten

    Auch Gemüsesamen kann man selber ernten, allerdings hat jede Kultur ihre Besonderheiten. Am leichtesten ist es mit Tomaten, Salat, Erbsen sowie Busch- und Stangenbohnen. "Das sind Beispiele von Selbstbefruchter", die meisten anderen sind Fremdbefruchter.

    Die reifen Samenstände werden abgeschnitten, kurz bevor die Saat ausfällt oder ausfliegt. Erkennbar ist der richtige Erntezeitpunkt daran, dass sich die Fruchtstände bräunlich färben. Ernten Sie nicht zu früh, denn nur ausgereifte Samen zeichnen sich durch eine gute Keimfähigkeit aus. Bei trockenem Wetter werden die Kapseln in einer Tüte oder einem Briefumschlag gesammelt.


    Teebeutel sind für die Ernte von Samen ideal. Damit kann man verhindern, dass die Samen direkt wieder auf den Boden fallen, indem man über die nahezu reifen Kapseln einen Teebeutel stülpt. Dieser wird unterhalb der Frucht mit Bast zugebunden. Sind die Samen ausgefallen, kann man einfach den Stängel mit Beutel abschneiden. Teebeutel sind ideal, weil sie luftdurchlässig sind und selbst bei Regen formstabil bleiben. Alternativ können Sie auch die alten Blütenstiele komplett abschneiden und mit den Köpfen auf alte Zeitungen oder nach unten in eine Schale oder Schüssel legen, wo sie trocknen können. So geht kein Blumensamen verloren und nach einigen Tagen lassen sich die einzelnen Samenkörner ganz leicht aus den vertrockneten Fruchthüllen schütteln. Anschließend werden die Samen mithilfe eines Siebes von den Schalen und anderen verderblichen Bestandteilen befreit. Das Saatgut wird direkt auf eine helle Unterlage, z.B. ein weißes Blatt Papier, gesiebt. So sind die Samenkörner gut sichtbar und gehen nicht verloren. Reinigen Sie nach jedem Siebvorgang gründlich den Arbeitsplatz, damit sich die Samen der verschiedenen Pflanzen nicht mischen. Taube Samen einfach wegpusten

    Grundsätzlich sollten alle selbst geernteten Samen gereinigt werden. Dafür werden die Samen von der Frucht getrennt. Die groben Teile lassen sich leicht entfernen. Man sollte die Samen auf ein Papier rieseln lassen und leicht dagegen pusten. Dabei sortieren sich auch sogenannte taube, also nicht keimfähige Samen aus – sie sind leichter. Auch sollte man kontrollieren, ob sich Schädlinge in dem Saatgut befinden. Das muss man regelmäßig machen, denn der Bohnenkäfer kann auch erst nach ein paar Tagen oder Wochen sichtbar werden und dann alle anderen Samen vernichten.

    Dass die landwirtschaftliche Vielfalt bereits gefährdet ist, kann mittlerweile belegt werden. Es wird davon ausgegangen, dass weltweit bereits 75% unserer Kulturpflanzen verloren gegangen sind. Dies wird auch als Generosion bezeichnet, da die genetische Vielfalt der Nutzpflanzen dadurch immer geringer wird. Als Antwort darauf wird weltweit in Genbanken Saatgut konserviert und Duplikate davon werden in Spitzbergen eingefroren. Es handelt sich dabei um sogenannte “PGR – Pflanzengenetische Ressourcen“. Im Einzelnen sind dies die alten, samenfesten Land- und Regionalsorten, die durch langjährigen Nachbau entstanden sind. Ebenso Zuchtsorten, die nicht mehr registriert sind und seltene Kulturpflanzen, die in den verschiedensten Ländern/Kontinenten genutzt werden und auch in anderen, ähnlichen Klimazonen gedeihen könnten.

    Die Ergebnisse moderner Hybrid-Züchtung sind in den Genbanken nicht zu finden, ganz im Gegenteil: es wird davon ausgegangen, dass die Saatgutindustrie sich durchaus bewußt ist, dass die moderne Züchtung eine Sackgasse darstellen kann und sie notgedrungen auf die gesammelten PGR zurückgreifen muss.

    Unsere alten Nutzpflanzen sind anpassbar an Klima, Boden und andere Umweltbedingungen und genau aus diesem Grund sind die unzähligen regionalen Sorten entstanden. So sollte die beste Vorkehrung für eine mögliche Klimaveränderung der Anbau und die Weiterentwicklung dieser anpassbaren Pflanzenressourcen sein – und zwar jetzt, bevor ein landwirtschaftlicher Klima-GAU einsetzen könnte.

    Ob ein Genbank-Projekt wie in Spitzbergen tatsächlich seinen Sinn erfüllt, bleibt außerdem abzuwarten.

    Einfach zu vermehrende Blumen oder Kräuter, wie die klassische Akelei, Koriander, Dill, das Schmuckkörbchen, auch Kosmeen oder Cosmos genannt, das Hohe Eisenkraut (Verbena bonaerensisch), Möhren, Beete, Sonnenblumen oder der schöne Sonnenhut (Echinacea purpurea) samen nach dem Verblühen direkt vor Ort aus. Wer dies vermeiden will, weil er die Pflanzen an anderen Stellen im Beet oder für Töpfe haben möchte, sammelt die Samen ab, bevor sie sich überall verteilen. Tipp: An einem sonnigen Tag sammeln, wenn die Samenstände ganz trocken sind. Ansonsten die Samen an einem geschützten Ort noch einige Tage trocken lassen.

    Saatgut richtig aufbewahren

    Haltbarkeit von Gemüsesamen:

    Innerhalb weniger Monate wieder aussäen: Knoblauch, Lauch, Pastinake, Schnittlauch,

    2-3 Jahre: Karotte, Mais, Sellerie, Spinat

    4-5 Jahre: Bohne, Erbse, Feldsalat, Mangold

    5 Jahre und länger: Tomate, Blumenkohl, Brokkoli, Gurke, Kürbis, Kohlrabi

    Aufbewahrung:

    trocken, kühl, gleichmäßige Temperatur, dunkel: Optimal sind Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius. Verbinden sich Feuchtigkeit und Wärme ist es mit dem Keim ruhe vorbei. Zudem fühlen sich auch Pilze und Bakterien dann sehr wohl und schädigen die Samen.

    Wichtig: Keinen kurzfristigen Temperaturschwankungen aussetzen

    in Papiertüten oder Briefumschläge/Filtertütchen abfüllen, Beschriften: Name der Pflanze (Kulturart, Sortenname), Sammelort und Jahr der Ernte vermerken

    in verschlossenem Gefäß, das aber nicht 100% dicht ist, aufbewahren. Wenn Saatgut möglichst wenig Luftkontakt hat, atmet es nicht so viel und altert auch nicht so rasch.

    Nur gut ausgereifte und gut gelagerte Samen haben eine hohe Keimkraft!