Kursthemen
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Mit Selbstbefruchtern geht es am einfachsten
Auch Gemüsesamen kann man selber ernten, allerdings hat jede Kultur ihre Besonderheiten. Am leichtesten ist es mit Tomaten, Salat, Erbsen sowie Busch- und Stangenbohnen. "Das sind Beispiele von Selbstbefruchter", die meisten anderen sind Fremdbefruchter.
Die reifen Samenstände werden abgeschnitten, kurz bevor die Saat ausfällt oder ausfliegt. Erkennbar ist der richtige Erntezeitpunkt daran, dass sich die Fruchtstände bräunlich färben. Ernten Sie nicht zu früh, denn nur ausgereifte Samen zeichnen sich durch eine gute Keimfähigkeit aus. Bei trockenem Wetter werden die Kapseln in einer Tüte oder einem Briefumschlag gesammelt.
Teebeutel sind für die Ernte von Samen ideal. Damit kann man verhindern, dass die Samen direkt wieder auf den Boden fallen, indem man über die nahezu reifen Kapseln einen Teebeutel stülpt. Dieser wird unterhalb der Frucht mit Bast zugebunden. Sind die Samen ausgefallen, kann man einfach den Stängel mit Beutel abschneiden. Teebeutel sind ideal, weil sie luftdurchlässig sind und selbst bei Regen formstabil bleiben. Alternativ können Sie auch die alten Blütenstiele komplett abschneiden und mit den Köpfen auf alte Zeitungen oder nach unten in eine Schale oder Schüssel legen, wo sie trocknen können. So geht kein Blumensamen verloren und nach einigen Tagen lassen sich die einzelnen Samenkörner ganz leicht aus den vertrockneten Fruchthüllen schütteln. Anschließend werden die Samen mithilfe eines Siebes von den Schalen und anderen verderblichen Bestandteilen befreit. Das Saatgut wird direkt auf eine helle Unterlage, z.B. ein weißes Blatt Papier, gesiebt. So sind die Samenkörner gut sichtbar und gehen nicht verloren. Reinigen Sie nach jedem Siebvorgang gründlich den Arbeitsplatz, damit sich die Samen der verschiedenen Pflanzen nicht mischen. Taube Samen einfach wegpustenGrundsätzlich sollten alle selbst geernteten Samen gereinigt werden. Dafür werden die Samen von der Frucht getrennt. Die groben Teile lassen sich leicht entfernen. Man sollte die Samen auf ein Papier rieseln lassen und leicht dagegen pusten. Dabei sortieren sich auch sogenannte taube, also nicht keimfähige Samen aus – sie sind leichter. Auch sollte man kontrollieren, ob sich Schädlinge in dem Saatgut befinden. Das muss man regelmäßig machen, denn der Bohnenkäfer kann auch erst nach ein paar Tagen oder Wochen sichtbar werden und dann alle anderen Samen vernichten.
Dass die landwirtschaftliche Vielfalt bereits gefährdet ist, kann mittlerweile belegt werden. Es wird davon ausgegangen, dass weltweit bereits 75% unserer Kulturpflanzen verloren gegangen sind. Dies wird auch als Generosion bezeichnet, da die genetische Vielfalt der Nutzpflanzen dadurch immer geringer wird. Als Antwort darauf wird weltweit in Genbanken Saatgut konserviert und Duplikate davon werden in Spitzbergen eingefroren. Es handelt sich dabei um sogenannte “PGR – Pflanzengenetische Ressourcen“. Im Einzelnen sind dies die alten, samenfesten Land- und Regionalsorten, die durch langjährigen Nachbau entstanden sind. Ebenso Zuchtsorten, die nicht mehr registriert sind und seltene Kulturpflanzen, die in den verschiedensten Ländern/Kontinenten genutzt werden und auch in anderen, ähnlichen Klimazonen gedeihen könnten.
Die Ergebnisse moderner Hybrid-Züchtung sind in den Genbanken nicht zu finden, ganz im Gegenteil: es wird davon ausgegangen, dass die Saatgutindustrie sich durchaus bewußt ist, dass die moderne Züchtung eine Sackgasse darstellen kann und sie notgedrungen auf die gesammelten PGR zurückgreifen muss.
Unsere alten Nutzpflanzen sind anpassbar an Klima, Boden und andere Umweltbedingungen und genau aus diesem Grund sind die unzähligen regionalen Sorten entstanden. So sollte die beste Vorkehrung für eine mögliche Klimaveränderung der Anbau und die Weiterentwicklung dieser anpassbaren Pflanzenressourcen sein – und zwar jetzt, bevor ein landwirtschaftlicher Klima-GAU einsetzen könnte.
Ob ein Genbank-Projekt wie in Spitzbergen tatsächlich seinen Sinn erfüllt, bleibt außerdem abzuwarten.
Einfach zu vermehrende Blumen oder Kräuter, wie die klassische Akelei, Koriander, Dill, das Schmuckkörbchen, auch Kosmeen oder Cosmos genannt, das Hohe Eisenkraut (Verbena bonaerensisch), Möhren, Beete, Sonnenblumen oder der schöne Sonnenhut (Echinacea purpurea) samen nach dem Verblühen direkt vor Ort aus. Wer dies vermeiden will, weil er die Pflanzen an anderen Stellen im Beet oder für Töpfe haben möchte, sammelt die Samen ab, bevor sie sich überall verteilen. Tipp: An einem sonnigen Tag sammeln, wenn die Samenstände ganz trocken sind. Ansonsten die Samen an einem geschützten Ort noch einige Tage trocken lassen.
Saatgut richtig aufbewahrenHaltbarkeit von Gemüsesamen:
Innerhalb weniger Monate wieder aussäen: Knoblauch, Lauch, Pastinake, Schnittlauch,
2-3 Jahre: Karotte, Mais, Sellerie, Spinat
4-5 Jahre: Bohne, Erbse, Feldsalat, Mangold
5 Jahre und länger: Tomate, Blumenkohl, Brokkoli, Gurke, Kürbis, Kohlrabi
Aufbewahrung:
trocken, kühl, gleichmäßige Temperatur, dunkel: Optimal sind Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius. Verbinden sich Feuchtigkeit und Wärme ist es mit dem Keim ruhe vorbei. Zudem fühlen sich auch Pilze und Bakterien dann sehr wohl und schädigen die Samen.
Wichtig: Keinen kurzfristigen Temperaturschwankungen aussetzen
in Papiertüten oder Briefumschläge/Filtertütchen abfüllen, Beschriften: Name der Pflanze (Kulturart, Sortenname), Sammelort und Jahr der Ernte vermerken
in verschlossenem Gefäß, das aber nicht 100% dicht ist, aufbewahren. Wenn Saatgut möglichst wenig Luftkontakt hat, atmet es nicht so viel und altert auch nicht so rasch.
Nur gut ausgereifte und gut gelagerte Samen haben eine hohe Keimkraft!